Die Zukunft in Angriff nehmen

Breit abgestützt in die Zukunft

Bereits 2019 setzte Vetropack einen umfassenden strategischen Transformationsprozess in Gang. Er verfolgt zwei Ziele: Zum einen werden im bestehenden Business zusätzliche Wachstumspotenziale erschlossen, zum anderen neue Geschäftsmodelle entwickelt, um das Unternehmen langfristig als starken Marktplayer zu positionieren und die Glasindustrie massgeblich mitzugestalten. Dabei legte Vetropack grossen Wert darauf, interne und externe Stakeholder in den Prozess einzubeziehen. So beteiligten sich über 100 Mitarbeitende sowie Kunden und externe Experten aus den unterschiedlichsten Branchen und Erfahrungsbereichen an der Erarbeitung der strategischen Grundlagen. Vetropack gewann damit wertvolle Einsichten und steuert mit einer breit abgestützten Strategie in die Zukunft.

Mit fünf strategischen Stossrichtungen zum Erfolg

Aus dem offenen Strategieprozess leitete Vetropack fünf strategische Richtungen ab, die die Weiterentwicklung des Unternehmens in den nächsten zehn Jahren prägen werden.

Expand the Core (Den Kern erweitern)

Vetropack baut ihre Strategie darauf auf, in den Heimatmärkten die dominanten Marktpositionen weiter zu stärken, indem das Unternehmen näher an seine Kunden rückt und zu einem hochwertigen Partner und Full-Service Anbieter wird. Zudem strebt Vetropack Expansion in ausgewählten Märkten an.

Value Growth (Wertzuwachs)

Vetropack erweitert ihre Tätigkeitsfelder durch den Einstieg in neue Geschäftssparten entlang der Wertschöpfungskette von Glasverpackungen. Vetropack setzt auf neue Dienstleistungen, die die bestehenden Kompetenzen auf logische Weise erweitern und es dem Unternehmen erlauben, Kundenbeziehungen weiter zu stärken.

Drive Innovation (Innovation vorantreiben)

Vetropack möchte zu einem Trendsetter in der Glasverpackungsindustrie werden und treibt Innovation deshalb proaktiv voran. Dies betrifft einerseits schrittweise Innovationen, andererseits liegt der Fokus auf Produkt- und Marktinnovation sowie auf völlig neuen Geschäftsmodellen.

Clearly Sustainable (Selbstverständlich nachhaltig)

Vetropack verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz zur Nachhaltigkeit, der sich auf zwei Hauptinitiativen stützt:

• kontinuierliche Verringerung des ökologischen Fussabdrucks bei allen Geschäftsaktivitäten und
• Verbesserung des Recyclings in der Wertschöpfungskette (Einweg und Mehrweg) und Sicherung des Zugangs zu Kernressourcen (hauptsächlich Scherben).

Leader in Quality (Führend in Qualität)

Vetropack richtet alle Aktivitäten so aus, dass die Strategie auf Gruppenebene optimal unterstützt wird. Dies umfasst neben einem ganzheitlichen «Operational-Excellence»-Ansatz auch abgestimmte Strukturen und Prozesse in den Bereichen Vertrieb und Technologie/Produktion. Zudem sollen die Chancen der Digitalisierung gruppenweit besser genutzt und Vetropack als «Employer of Choice» positioniert werden.

Diese fünf Säulen, der neu beschriebene Unternehmenszweck und die präzisierten Unternehmenswerte bilden die Basis für die Umsetzung der Strategie. Mit ersten Initiativen startete Vetropack 2020 und schuf damit wichtige Grundlagen für das weitere Vorgehen.

Ein klarer Umsetzungsprozess und Stärkung des Gruppengedankens

Vetropack definierte im Berichtsjahr einen stringenten Umsetzungsprozess, der die Transformation des Unternehmens in Richtung 2030 begleitet. So wurden für alle fünf Stossrichtungen konkrete Projekte definiert, gemäss vorhandenen Ressourcen priorisiert und mit klaren Verantwortlichkeiten, Zeitplänen und Messgrössen zur Überprüfung des Fortschritts hinterlegt. Ein eigens für die Strategie 2030 eingesetzter Projektkoordinator ist damit betraut, eine aufeinander abgestimmte, kohärente Umsetzung der verschiedenen Projekte sicherzustellen.

Die Projekte wurden zudem in einem digitalen Tool erfasst und werden zukünftig laufend von den Verantwortlichen aktualisiert. Somit kann das Steuerungskomitee anhand der Balanced Scorecard, die Umsetzung der Strategie überwachen, hat damit stets einen aktuellen Überblick über den Fortschritt in den einzelnen Stossrichtungen und kann wo nötig Anpassungen vornehmen.

Als wichtigste Kennzahl zur Überprüfung der Geschäftsentwicklung unter der neuen Strategie nutzt Vetropack die Gesamtkapitalrendite (Return on operating capital employed [ROOCE]). Der Fokus auf die nachhaltige Optimierung aller eingesetzten Mittel wird dazu beitragen, den «Group First»-Gedanken zu stärken – also als Gruppe zu handeln und Investitionen mit hohem Synergiepotenzial zwischen den einzelnen Standorten zu priorisieren.

Expand the core

Vetropack schloss im November 2020 einen Vertrag zur Übernahme eines moldawischen Glaswerks ab. Durch die Übernahme des Werks, das aus zwei separaten operativen Einheiten besteht (Glass Container Company und Glass Container Prim), stärkt die Vetropack-Gruppe ihre Marktposition in Mittel- und Osteuropa. In dieser Region ist das Unternehmen seit fast drei Jahrzehnten fest verankert und führt nun die bewährte Strategie weiter, Akquisitionen in die Gruppe zu integrieren und dabei ihren lokalen Charakter und ihre Identität zu erhalten. Das neue Vetropack-Glaswerk in Chișinău produziert jährlich rund 100'000 Tonnen Verpackungsglas für die Getränke- und Nahrungsmittelindustrie und beschäftigt 504 Mitarbeitende.

Value Growth

Vetropack unterstützt ihre Kunden von der Produktidee bis Abfüllung des Produkts. Dazu gehören auch individualisierte und optimierte Verpackungslösungen sowie umfassende technische Beratung, um bestehende Prozesse vor Ort zu verbessern. Systemübergreifende Anbindungen von IT-Lösungen tragen ebenfalls zum wertmässigen zukünftigen Wachstum bei und werden konsequent ausgebaut.

Drive Innovation

Auch das Thema Innovation soll unter der neuen Strategie gruppenweit gestärkt werden. Vetropack etablierte deshalb im Berichtsjahr ein neues Innovationszentrum am Standort Pöchlarn in Österreich. Ein dafür definiertes neues Team soll unter anderem die VIP-Glass-Technologie weiterentwickeln und zur Erschliessung von neuen Geschäftsfeldern beitragen.

Clearly Sustainable

Vetropack möchte den grünen Wandel in der Glasindustrie als Vorreiter entscheidend mitprägen, denn Ökologie spielt gerade in einer energieintensiven Branche wie der Glasindustrie eine zentrale Rolle. Das Thema Recycling stand deshalb bei der Priorisierung der strategischen Projekte weit oben. Das Unternehmen setzte sich zum Ziel, bis 2030 in der Produktion über die ganze Gruppe hinweg einen Altglasanteil von 70 Prozent zu erreichen. Auch durch die Modernisierung der Schmelzwannen, wie im Berichtsjahr im kroatischen Werk in Straža, können die Treibhausgasemissionen kontinuierlich gesenkt werden. Die wichtigste Kennzahl zur Überprüfung sind die CO2-Emissionen pro Tonne produzierten Glases. Den Treibhausgasausstoss will das Unternehmen bis 2030 im Vergleich zu 2019 um 30 Prozent reduzieren. Zudem soll die Logistik bis 2030 klimaneutral werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sind vor allem Investitionen in die Optimierung der Lieferkette sowie in die Umstellung der Fahrzeuge und Staplerflotte auf erneuerbare Antriebe notwendig.

Leader in Quality

Vetropack möchte die Chancen der Digitalisierung in allen Unternehmensbereichen stärker nutzen und entwickelte bereits 2019 eine Digitalisierungs-Roadmap. 2020 wurde die Migration des SAP-Systems auf die neuste Technologie vollzogen. Auf dieser Grundlage werden verschiedene Prozesse digitalisiert und zentralisiert, beispielsweise der Einkauf und die Produktionsplanung.

Im Berichtsjahr trieb Vetropack insbesondere ihre «Employer of Choice»-Strategie voran. Zu diesem Zweck implementierte sie ein digitales «Human Resources»-Tool, durch das alle Mitarbeiterprozesse standardisiert werden können. Dieses digitale Werkzeug vereinfacht zukünftig beispielsweise die Suche nach neuen Talenten, die Förderung der Angestellten oder auch die Nachfolgeplanung. Gleichzeitig stärkte Vetropack das Mitarbeitenden-Engagement durch einen gruppenweiten Austausch und erlangte am Standort Bülach die Zertifizierung als «Great Place to Work».