Erfolgsgrundlagen

Risikomanagement

Unser Risikomanagement identifiziert und bewertet die für die Vetropack-Gruppe wesentlichen Risiken und erarbeitet strategische Massnahmen zur Risikoreduktion. ESG-Risiken integrieren wir vollständig in unsere Risikolandschaft.

Identifikation und Beurteilung der Risiken

Um die für die Vetropack-Gruppe relevanten Risiken zu identifizieren, verfolgen wir einen standardisierten und intern mehrfach validierten Ansatz.

Als Ausgangspunkt für die Ermittlung unserer Risiken analysieren wir Megatrends, die sich auf unser Geschäftsmodell auswirken können. Dabei berücksichtigen wir beispielsweise die globalen Klimaziele, das Klimaschutzengagement unserer Industrie, Umweltgesetze, Entwicklungen der Industrie 4.0 wie Digitalisierung und künstliche Intelligenz, Cyberkriminalität, geopolitische Konflikte, länderspezifische finanzielle Herausforderungen sowie den Fachkräftemangel.

Unsere Risiken teilen wir in die folgenden Kategorien ein:

  • Strategische Risiken
  • Betriebsrisiken
  • Finanzielle Risiken
  • Organisatorische Risiken

ESG-Risiken und insbesondere Klimarisiken (siehe TCFD-Berichterstattung) integrieren wir vollständig in die oben genannten Risikokategorien.

Auf Basis der Vorarbeiten des Risikomanagers aktualisiert die Geschäftsleitung jährlich unsere Risikomatrix und legt Strategien und Massnahmen zur Reduktion der Risiken fest. Die materiellen Risiken bewerten wir nach ihren finanziellen Auswirkungen sowie ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und teilen sie in drei Risikostufen ein. Für die identifizierten Risiken setzen wir uns jeweils eine Risikostufe als Ziel. Anschliessend prüft und genehmigt unser Verwaltungsrat die Risikomatrix und die Massnahmen.

Jedes Jahr werden die Risiken auf ihre Wesentlichkeit hin bewertet und die Themen gegebenenfalls neu festgelegt. Risiken, die als zu wenig relevant erachtet werden, werden aus der Risikomatrix entfernt, während neue und für das Unternehmen als wesentlich identifizierte Risiken der Risikomatrix hinzugefügt werden.

Wesentliche Risiken

Die folgende Aufzählung zeigt die im Berichtsjahr für Vetropack wesentlichen Risiken:

Cyberrisiken/Cyberattacken

Durch das hohe Mass an digitalisierten Prozessen im Unternehmen und die Abhängigkeit der Wertschöpfungsketten von IT-Systemen und -Anwendungen stellen Cyberattacken ein beträchtliches strategisches Risiko dar. Auch sensible Unternehmensdaten könnten durch solche Attacken betroffen sein. Um diesen Risiken zu begegnen, bewerten wir regelmässig die Gefahren, denen unsere Netzwerke ausgesetzt sind und unterhalten effektive Schutz- und Überwachungssysteme. Zudem erhalten unsere Mitarbeitenden laufend Schulungen zum Umgang mit Cyberrisiken.

Compliance-Risiken

Wachsende Compliance-Anforderungen stellen für international operierende Unternehmen eine zunehmende Herausforderung dar. Besondere Herausforderungen ergeben sich hierbei in den Bereichen Kartellrecht, Korruptionsvermeidung, Datenschutz und Exportkontrolle. Um die sich daraus ergebenden Risiken zu minimieren, unterhalten wir strenge Compliance-Programme, die eine ständige Überwachung der relevanten Vorschriften und Arbeitsprozesse sowie eine kontinuierliche Schulung der Mitarbeitenden in den relevanten Compliance-Themen beinhalten.

Geopolitische Risiken

Lokale und globale geopolitische Konflikte sowie Risiken verbunden mit Kriegen (Ukraine und in der Republik Moldau) bedrohen die globalen Lieferketten und wirken sich auf die Energiepreise aus. Aufgrund eines oder mehrerer solcher Konflikte kann insbesondere der Preis für Erdöl und Erdgas steigen, was dazu führt, dass die Glasverpackungsindustrie höhere Betriebskosten zu bewältigen hat und dadurch gegenüber anderen Verpackungsarten an Wettbewerbsfähigkeit verliert. Diesen Entwicklungen begegnen wir mit diversen Programmen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Dekarbonisierung unserer Werke und Produktionsabläufe sowie mit einer möglichst hohen Nutzung von Altglas in der Produktion. Dies deckt sich auch mit unseren Anstrengungen zum Klimaschutz.

Risiken bezüglich strategischer Partnerschaften

Strategische Partnerschaften bilden das Rückgrat unserer Wertschöpfungskette und Vertriebsprozesse. Um diese zu schützen, pflegen wir kontinuierlich unsere Lieferanten- und Kundenportfolios und diversifizieren sie, soweit es möglich und wirtschaftlich sinnvoll ist. Das deckt sich auch mit unseren Aktivitäten zu Kundenzufriedenheit und Innovation.

Produktrisiken

Fehlerhafte Materialien oder Prozesse in der Wertschöpfungskette können zu Qualitätsmängeln in unseren Endprodukten führen. Gelangen betroffene Produkte in den Markt, können Konsumenten gefährdet werden. In einem solchen Fall könnten unsere Kunden zu einem Rückruf der entsprechenden Produkte gezwungen sein. Aus diesem Grunde unterhalten wir komplexe und zertifizierte Qualitätsmanagementsysteme und führen kontinuierlich umfassende Qualitätskontrollen durch (siehe auch Produktqualität und Produktsicherheit).

Klimabezogene Risiken

Transitorische und physische Klimarisiken wurden aktuell neu in die Risikomatrix aufgenommen. Klimabezogene Risiken ergeben sich aus neuen Compliance-Verpflichtungen, Kundenanforderungen sowie steigenden Rohstoffpreisen. Diesen Risiken begegnen wir mit unserem Transitionsplan und der Dekarbonisierungs-Roadmap zur Erreichung der definierten Klimaziele. Regulatorische Anforderungen überwachen wir laufend und setzen sie bei Bedarf zeitnah um. Physische Risiken wie Überschwemmungen, Hitze oder eingeschränkte Wasserverfügbarkeit werden für jeden Standort individuell analysiert. Falls nötig. definieren wir kurz-, mittel- und langfristige Massnahmen. Siehe hierzu auch unsere TCFD-Berichterstattung, die detailliert auf die transitorischen und physischen Risiken eingeht.