- Brief des Verwaltungsrats
- Lagebericht
- Kennzahlen
- Erfolgsgrundlagen
- Geschäftsmodell
- Strategie 2030+
- Risikomanagement
- Anspruchsgruppen
- TCFD-Bericht
- Nachhaltigkeit
- ESG-Governance
- Wesentliche Themen und SDGs
- Economic impact
- Environmental impact
- Social impact
- Governance
- Corporate Governance
- Verwaltungsrat
- Gruppenleitung
- Zusätzliche Angaben
- Vergütung
- Vergütungsbericht
- Bericht der Revisionsstelle zum Vergütungsbericht
- Anhang
- OR-Index
- Erklärung des Verwaltungsrats
- GRI-Index
- Sorgfaltspflichten und Transparenz
- Finanzbericht 2024
- Vetropack-Gruppe
- Konsolidierte Bilanz
- Konsolidierte Erfolgsrechnung
- Konsolidierte Geldflussrechnung
- Konsolidierter Eigenkapitalnachweis
- Konsolidierungsgrundsätze
- Bewertungsgrundsätze
- Erläuterungen
- Beteiligungsstruktur
- Beteiligungsgesellschaften
- Bericht der Revisionsstelle
- Alternative performance measures
- Fünfjahresübersicht
- Vetropack Holding AG
- Drive Innovation ist eine der fünf Säulen in Vetropacks Strategie 2030
- Unsere Mehrwegflasche aus thermisch gehärtetem Leichtglas gewinnt den WorldStar Award in der Kategorie «Packaging Materials and Components».
- Entwicklung einer industriellen Produktionsmaschine für unser thermisch gehärtetes Glas
- Künstliche Intelligenz (KI) mit zunehmender Relevanz für die Qualitätskontrolle und zur Prozessoptimierung
- Der Bereich Technologie und Projekte befasst sich mit technologischen Entwicklungen. Neue Technologien werden auf ihre Eignung für Vetropack geprüft und gegebenenfalls ins Unternehmen getragen. Der Fokus liegt dabei auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit.
- Der Bereich Performance trägt die Verantwortung für die Produktionsprozesse. Im Fokus stehen die Analyse, die Standardisierung, die kontinuierliche Optimierung der Prozesse sowie das Benchmarking innerhalb und ausserhalb der Gruppe zur Verbesserung der operativen Performance. Wir nutzen dabei Lean oder Six Sigma.
- Der Bereich Innovation entwickelt die Prozesse und Produkte der Zukunft. Dazu gehört auch das Innovationszentrum am Standort Pöchlarn in Österreich. Die Forschungsschwerpunkte des Innovationszentrums liegen in der Prozess- und Produktentwicklung sowie in der Erforschung digitaler Technologien in der Produktion. Der Bereich umfasst einen Innovation Manager Process/Technology sowie eine Innovation Managerin Digital Factory und seit kurzem auch einen Innovation Manager Product/Material, dessen Fokus auf Werkstoffen und Materialien für die Glasproduktion liegt.
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Unter der Überschrift Drive Innovation schaffen wir den Raum für neue Ideen rund um die Erzeugung von Behälterglas. Wir denken die Behälterglaserzeugung neu und stellen uns so den Herausforderungen, die auf unsere Industrie in den nächsten Jahren zukommen werden.
Guido Stebner, CTO
NachhaltigkeitInnovation
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir die Glasproduktion neu denken. Deshalb ist Drive Innovation eine unserer fünf Stossrichtungen, in die wir im Rahmen der Strategie 2030+ die Geschäftsentwicklung vorantreiben. Innovation bedeutet für Vetropack, Prozesse durch die Digitalisierung effizienter zu gestalten, zukunftsfähige Produkte zu entwickeln und die Treibhausgasemissionen der Herstellungsprozesse durch neuste Technologien zu reduzieren.
Mit Innovationen entwickeln wir unser Geschäftsmodell weiter und stärken unsere Marktposition. Von der Effizienzsteigerung in den Produktionsprozessen über die Entwicklung neuer Produkte mit geringerem ökologischem Fussabdruck bis hin zur Optimierung unserer Betriebsabläufe dank digitalen Tools sind der Innovation keine Grenzen gesetzt. Mit Innovationen sind jedoch auch finanzielle Risiken verbunden, denn nicht jedes Innovationsprojekt führt schlussendlich zum Erfolg.
Konzepte, Richtlinien und Massnahmen
Umfassende Zuständigkeiten
Als Teil der Unternehmensstrategie wird die Innovationsstrategie vom CEO getragen. Der CTO unterstützt ihn dabei. Das Steering Committee Innovation steuert und überwacht die Planung und die Umsetzung von Innovationen. Für die Implementierung ist der Bereich Technologie und Produktion zuständig. Er ist verantwortlich für die Produktion in den Werken sowie für die Prozess- und Technologieentwicklung. Unsere Zuständigkeiten im Bereich Technologie und Produktion sehen wie folgt aus:
Im Rahmen eines internen Steuerungsausschusses überprüfen wir regelmässig den Erfolg von Innovationsprojekten und richten unsere Innovationsstrategie entsprechend aus.
Innovationen als Klimaschutzmassnahmen
Ein klimaschutzrelevantes Projekt ist die Speicherung bzw. Nutzung der CO2-Emissionen aus dem Glasherstellungsprozess im Rahmen der Kohlenstoffabscheidung und -rückgewinnung. Bei der sogenannten Kohlenstoffmineralisierung wandelt sich Kohlendioxid in Karbonate um. Da das Kohlendioxid nicht wieder in die Atmosphäre gelangt, hat das Projekt das Potenzial, die CO2-Emissionen bei der Glasherstellung in Zukunft deutlich zu reduzieren.
Im Projekt Zero CO2 entwickeln die Mitglieder der Forschungsorganisation International Partners in Glass Research (IPGR), deren Vorsitz Vetropacks CTO hat, einen Schmelzwannenprototyp, der die Dekarbonisierung der Glasproduktion unterstützt. Im Rahmen von «No Soda Trials» wird Glas ohne die Hauptemissionsquelle Soda hergestellt.
Digitalisierung und Automatisierung
Wir digitalisieren Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Denn digitale Lösungen helfen uns, unsere internen Abläufe effizienter zu gestalten, den Kundenbedürfnissen gerecht zu werden und unsere Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Die Digitalisierung der Geschäftsprozesse bietet die Chance, Daten zur richtigen Zeit, am richtigen Ort und in der richtigen Form zur Verfügung zu stellen, um Entscheidungen schnell und transparent zu treffen. Automatisierungskonzepte ermöglichen es, Daten aus den Produktionsprozessen aller Standorte in Echtzeit zu erfassen und auszuwerten.
Verantwortlich für das Vorantreiben der Digitalisierungs- und Automatisierungsprojekte ist der Leiter der Abteilung Engineering und Produktion in Zusammenarbeit mit dem Leiter der Information Technology (IT&OT).
Für benutzerfreundliche Digitalisierungsprozesse schaffen wir die technischen Voraussetzungen und wenden die passenden Tools an. Als gruppenweite ERP-Lösung nutzen wir SAP S/4Hana und ein Customer-Relationship-Management-System (CRM). Mehr dazu unter Kundenzufriedenheit.
Highspeed-Kameras sind eine wertvolle Anwendung der Digitalisierung, denn sie helfen uns den Glasformungsprozess in Echtzeit zu überwachen und damit die Produktqualität sicherzustellen. Die erzeugten Bilder ermöglichen bei schnell laufenden Maschinen eine exakte Erkennung von Fehlfunktionen und Prozessanomalien im Sinne der vorbeugenden Instandhaltung. Mit Hilfe eines Algorithmus werden die Informationen über Fehlfunktionen und Anomalien klassifiziert und unmittelbar zur Verfügung gestellt. Dies verringert die Störzeiten und ermöglicht die präzisere Definition von vorbeugenden Massnahmen. Ein Pilotversuch im Werk Pöchlarn zeigte erste vielversprechende Ergebnisse.
Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI)
Um die wachsende Bedeutung des Themas Data Analytics and AI für unser Unternehmen zu unterstreichen und die Prozesse entsprechend zu gestalten, nutzen wir eine gruppenweite Richtlinie für den sicheren Umgang mit KI-Technologien. Auf Basis dieser Richtlinie bieten wir Schulungsinhalte an, um die Mitarbeitenden auf den produktiven und gewinnbringenden Einsatz dieser Technologien vorzubereiten.
KI kommt vermehrt im Bereich der Digital Factory Innovation zum Einsatz. Dabei handelt es sich um eine Organisationseinheit, die beispielsweise mit Hilfe von Computer Vision oder Machine Learning die Digitalisierung von Produktionsabläufen vorantreibt. Wir setzen hier zunehmend Deep-Learning-Algorithmen zur Qualitätskontrolle unserer Produkte ein. Weitere Anwendungen von KI sind die Artikelzählung, um die Lagerhaltung und die Produktionsprozesse zu optimieren.
Für die Zukunft sehen wir grosses Potenzial, den Bereich Computer Vision and Cognitive Services weiter auszubauen. Mögliche Anwendungen umfassen die Unterstützung von Verschleiss- und Sauberkeitskontrollen in Formwerkstätten, die kontinuierliche Überwachung der Produktionsumgebung auf Unregelmässigkeiten oder Stillstände, um Ausfallzeiten zu minimieren, sowie die Weiterentwicklung des Lagermanagements durch präzisere Überwachung und Automatisierung.
Dry Glass Forming
Die Umsetzung des IPGR-Projektes Dry Glass Forming treiben wir mit dem Aufbau der industriellen Beschichtungsanlage im Werk Pöchlarn weiter voran. Ziel des Projektes ist es, zukünftig durch die Auswahl geeigneter Beschichtungen das Kleben des Glases an der Formenoberfläche zu verhindern und somit das manuelle oder automatisierte Schmieren der Formen zu vermeiden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Weiterentwicklung der Beschichtungsmaterialien, um sowohl die Haltbarkeit der Beschichtungen als auch die Qualität der erzeugten Produkte zu verbessern.
Holistic Pallet and Pad Management (HPPM)
Um unsere Produkte sicher zum Kunden zu transportieren, sind rund eine Million Paletten und sechs Millionen Zwischenlagen im Umlauf. Das HPPM wurde entwickelt, um standortübergreifend Informationen über Retouren und über die Qualität der Paletten und Zwischenlagen stets verfügbar zu machen. Mit Hilfe von Sensoren sammelt das HPPM alle Informationen über die Mehrwegverpackungen an einem Ort. Dies ermöglicht eine eindeutige Rückverfolgbarkeit der Paletten, was wiederum deren Wiederverwendung erleichtert. Dank einer Cloud-Lösung der Plattform können Kunden und Logistikdienstleister ihre Daten selbst einsehen und eingeben.
Fortschritte und Ereignisse im Berichtsjahr
Award, Patent und industrielle Produktionsmaschine für unser innovatives LeichtglasAnfang 2024 hat die World Packaging Organisation unseren innovativen Leichtglas-Mehrwegflaschen einen WorldStar Award in der Kategorie «Packaging Materials and Components» verliehen. Mehr zur erfolgreichen Einführung unserer Leichtglas-Standardmehrwegflaschen in Österreich ist im Kapitel Ressourcen zu lesen.
Zur Sicherung des geistigen Eigentums hat Vetropack eine Reihe von Patentanmeldungen für die innovativen Glasverpackungen bei internationalen Patentämtern eingereicht. Die ersten Prüfungen sind positiv verlaufen, sodass endgültige Erteilung der Patente für das Jahr 2025 erwartet wird.
Um die Herstellung dieses innovativen Produkts zukünftig zu skalieren, stand die Entwicklung einer industriellen Produktionsmaschine im Berichtsjahr im Fokus. Mit ihr lassen sich zukünftig rund 50 Mio. Flaschen pro Jahr produzieren. Der Aufbau der Produktionsanlage soll 2025 in Pöchlarn starten, sodass 2026 die industrielle Produktion der thermisch gehärteten Flaschen aufgenommen werden kann.
Parallel schreitet die Markteinführung des thermisch gehärteten Leichtglases voran. Es sind bereits mehrere Poolflaschen im österreichischen Markt platziert.
Rückverfolgbarkeit dank Data-MatrixIm Bereich Smart Factory Innovation führen wir derzeit ein robustes System zur Rückverfolgbarkeit mit Data-Matrix-Codes ein. Jede Flasche erhält dabei eine eindeutige Kennzeichnung, die spezifische Daten während des gesamten Produktionsprozesses erfasst und speichert. So verbessern wir die Qualitätskontrolle. Die Produkte werden dazu per Heisslaser mit einem Data-Matrix-Code versehen, der zahlreiche Informationen speichert. So können Produkte im Reklamationsfall schnell identifiziert werden. Mehr dazu unter Produktqualität und Produktsicherheit. Zudem ermöglicht die RFID-Technologie die Identifizierung der Paletten in Echtzeit, was die Logistik optimiert.
Data Analytics Community of PracticeVor dem Hintergrund, dass Innovationen nicht nur technologischen Fortschritt, sondern auch die Anwendung bestehender Best Practices abdeckt, gründeten wir im Berichtsjahr die Data Analytics Community of Practice. Unter Leitung unseres Enterprise-Architekten vernetzt die Community Datenanalysten aus verschiedenen Unternehmensbereichen mit dem Ziel des Wissensaustauschs und um die Standardisierung im Bereich von Data Reports and Analytics voranzutreiben.
- Vetropack-Gruppe
- Corporate Governance
- Governance
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- Environmental impact