Bericht des
Verwaltungs­rats

Sehr geehrte
Aktionärinnen,
sehr geehrte Aktionäre

Die Schweizer Vetropack-Gruppe steigerte im Geschäftsjahr 2019 die Nettoerlöse um 3,5 Prozent auf CHF 714,9 Mio. (2018: 690,7 Mio.). Der Konzerngewinn nahm um 25,6 Prozent auf 73,0 Mio. (2018: 58,1 Mio.) zu.

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Nettoerlöse erneut gesteigert

2019 erzielte die Vetropack-Gruppe Nettoerlöse von CHF 714,9 Mio., 3,5 Prozent mehr als im Vorjahr (2018: CHF 690,7 Mio.). Die Zunahme in Lokalwährung betrug 5,7 Prozent.

Absatz

Ebenso wie im Vorjahr setzt die Vetropack-Gruppe im Geschäftsjahr 2019 5,16 Mia. Stück Verpackungsglas (2018: 5,16 Mia. Stück) ab. Das hohe Verkaufsvolumen im 2018 konnte nur durch Lagerabbau erreicht werden. Da im 2019 jedoch zusätzliche Produktionskapazitäten zur Verfügung standen, konnte der Absatz vollumfänglich aus der laufenden Produktion abgedeckt werden.

Entwicklung der Vetropack-Gesellschaften

Das Marktumfeld war im Geschäftsjahr 2019 weiterhin sehr positiv. Die guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie der Trend nach nachhaltigen und natürlichen Verpackungsmaterialien steigerte die Nachfrage in der gesamten Branche. In ganz Europa wurden rund 2 Prozent mehr Glasverpackungen verkauft als im Vorjahr.

Im Zuge dieser Entwicklung konnte die Schweizer Tochtergesellschaft die Nettoerlöse auf CHF 88,6 Mio. (2018: CHF 87,4 Mio.) steigern und die Wertschöpfung deutlich ausbauen.

Die beiden Glaswerke der Vetropack Austria in Pöchlarn und Kremsmünster erwirtschafteten um 6,4 Prozent erhöhte Nettoerlöse von EUR 202,6 Mio. (2018: EUR 190,4 Mio.). Weil keine Wannenrevisionen durchgeführt werden mussten, stand die gesamte Kapazität zur Verfügung, was sich positiv auf die Wertschöpfung auswirkte.

Aufgrund eines veränderten Verkaufsmixes, der über die Gruppe koordiniert wurde, erreichte die tschechische Gesellschaft Vetropack Moravia Glass  Nettoerlöse von CZK 2398,7 Mio. (2018: CZK 2454,5 Mio.). Dank der effizienten Auslastung konnte auch dieses Unternehmen die Wertschöpfung ausbauen.

Die slowakische Gesellschaft Vetropack Nemšová erhöhte die Nettoerlöse um 13,4 Prozent auf EUR 65,2 Mio. (2018: EUR 57,5 Mio.). Diese  Steigerung wurde aufgrund der im Vorjahr erweiterten Produktionskapazität einer Weissglaswanne erzielt. Nach dem Abschluss der im 2019 neu erstellten Farbglaswanne stehen dem Unternehmen ab 2020 zusätzliche Kapazitäten zur Verfügung.

Die Nettoerlöse der kroatischen Gesellschaft Vetropack Straža betrug HRK 862,5 Mio. (2018: HRK 857,2 Mio.). Die Wertschöpfung blieb auf dem hohen Niveau des Vorjahrs.

Trotz reduzierter Kapazitäten aufgrund einer turnusmässigen Wannenrevision  erzielte die ukrainische Tochtergesellschaft Vetropack Gostomel im Berichtsjahr um 7,5 Prozent höhere Nettoerlöse von UAH 2416,7 Mio. (2018: UAH 2248,1 Mio.). Vetropack Gostomel konzentrierte sich zu Lasten des Exports weiterhin auf die Inlandnachfrage. Dank der optimierten Produktionskosten und der stabilen lokalen Währung konnte die Wertschöpfung weiter ausgebaut werden.

Im Berichtsjahr revidierte die italienische Tochtergesellschaft Vetropack Italia die beiden Schmelzwannen und die dazugehörenden Anlagen. Aufgrund dieser Revision standen dem Unternehmen 2019 tiefere Produktionskapazitäten zur Verfügung als im Vorjahr. Die Nettoerlöse lagen mit EUR 78,8 Mio. (2018: EUR 79,1 Mio.) auf dem Vorjahresniveau.

Produktionskapazitäten leicht ausgebaut

Das Berichtsjahr war gekennzeichnet durch mehre Revisionen und Modernisierungen, deren Kapazitätssteigerungen erst im 2020 voll zur Wirkung kommen werden. Trotzdem gelang es der Vetropack-Gruppe, 1,46 Mio. Tonnen (2018: 1,45 Mio. Tonnen) herzustellen, 1,0 Prozent mehr als im Vorjahr.

Ertragskraft signifikant gewachsen

Das konsolidierte EBIT der Vetropack-Gruppe nahm gegenüber dem Vorjahr um 15,1 Prozent zu und betrug CHF 90,2 Mio. (2018: CHF 78,4 Mio.). Die EBIT-Marge lag mit 12,6 Prozent der Nettoerlöse deutlich über dem Vorjahreswert von 11,3 Prozent. Dieses erfreuliche Ergebnis wurde durch den weiteren Ausbau der Produktionseffizienz, stabile Produktionskosten sowie vermehrte Nachfrage nach hochwertigeren Glasverpackungen erreicht.

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Konzerngewinn erhöht

Der konsolidierte Jahresgewinn stieg um 25,6 Prozent auf CHF 73,0 Mio. (2018: CHF 58,1 Mio.) und die Gewinnmarge betrug 10,2 Prozent (2018: 8,4 Prozent).

Liquidität weiter gesteigert

Aufgrund der gestiegenen Wertschöpfung erreichte der Cash Flow im Berichtsjahr CHF 153,1 Mio. (2018: CHF 135,7 Mio.), was 21,4 Prozent (2018: 19,6 Prozent) des Nettoumsatzes entsprach. Wie im Vorjahr investierte die Vetropack-Gruppe wiederum in den Ausbau der Kapazitäten. Gesamthaft wurden CHF 123,7 Mio. (2018: CHF: 115,6 Mio.) für materielle und immaterielle Anlagen ausgegeben. Alle Investitionen konnten vollumfänglich aus eigenen Mitteln finanziert werden. Mit CHF 28,1 Mio. (2018: CHF 28,6 Mio.) veränderte sich der Freie Cash Flow nur marginal. Die Nettoliquidität der Gruppe nahm auf CHF 81,4 Mio. (2018: CHF 72,3 Mio.) zu.

Solide Bilanzstruktur

Die konsolidierte Bilanzsumme betrug CHF 949,2 Mio. (2018: CHF 947,4 Mio.). Das Umlaufvermögen sank auf CHF 365,0 (2018: CHF 399,6 Mio.). Die Abnahme der flüssigen Mittel und Debitoren führten zu dieser Reduktion. Aufgrund der hohen Investitionstätigkeit stieg das Anlagevermögen auf CHF 584,2 Mio. (2018: CHF 547,8 Mio.). Das Fremdkapital in der Höhe von CHF 197,0 Mio. (2018: CHF 235,8 Mio.) reduzierte sich im Berichtsjahr durch die Rückzahlung kurzfristiger Kredite.

Das Eigenkapital konnte auf CHF 752,2 Mio. (2018: CHF 711,6 Mio.) ausgebaut werden. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich auf 79,2 Prozent (2018: 75,1 Prozent).

Ende des Berichtsjahrs beschäftigte die Vetropack-Gruppe 3366 Mitarbeitende (31. Dezember 2018: 3291 Mitarbeitende).

Investitionen erhöht

Der operative Geldfluss aus Investitionstätigkeit betrug CHF 128,6 Mio. (2018: CHF 107,0 Mio.). Die umfassende Modernisierung sowie die Kapazitätssteigerungen der beiden Farbglaswannen und deren Produktionsanlagen in der Slowakei und in der Ukraine standen im Fokus. Damit bis zur Eröffnung des neuen Glaswerks 2022 im italienischen Boffalora sopra Ticino den Kunden die notwenigen Kapazitäten und die hohe Qualität garantiert werden können, wurden im Glaswerk Trezzano sul Naviglio die beiden bestehenden Schmelzwannen und deren Produktionsanlagen optimiert. Zudem erhöhte Vetropack die Beteiligung an der ukrainischen Tochtergesellschaft auf 100 Prozent. Somit sind nun alle Vetropack Gesellschaften zu 100 Prozent im Eigenbesitz.

Vetropack-Aktie

Der Börsenkurs der Vetropack-Inhaber-Aktie betrug Ende 2019 CHF 3040,00 (31.12.2018: CHF 2010,00). Im Jahresvergleich verzeichnete die Aktie eine Wertsteigerung von 51,2 Prozent.

Erhöhte Dividende

Der Generalversammlung vom 22. April 2020 schlägt der Verwaltungsrat vor, die Dividende für das abgelaufene Jahr auf 130,0 Prozent des Nominalwerts festzulegen. Dies entspricht einer Ausschüttung von brutto CHF 65,00 (2018: CHF 50,00) pro Inhaberaktie und von brutto CHF 13,00 (2018: CHF 10.00) pro Namenaktie.

Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020

Wir gehen davon aus, dass die kontinuierlich steigende Nachfrage nach Verpackungsglas auch im Geschäftsjahr 2020 anhält. Der Trend «pro Glas» ist ungebrochen, die gesundheitsbewussten Konsumentinnen und Konsumenten entscheiden sich zunehmend für die nachhaltigen und zu 100 Prozent rezyklierbaren Glasverpackungen.

Da die Vetropack-Gruppe im Geschäftsjahr 2020 eine Wannenreparatur plant, nämlich den kompletten Neubau einer Schmelzwanne und deren Anlagen im kroatischen Glaswerk, wird ihr nach dieser Revision mehr Kapazität zur Verfügung stehen als in den Vorjahren. Weiterhin planen wir, alle Kapazitäten voll auszulasten. Zudem rechnen wir damit, das operative Ergebnis weiter ausbauen zu können. Die Investitionstätigkeit bleibt überdurchschnittlich hoch, was zu zunehmenden Abschreibungen führen wird. Ein einmaliger Buchgewinn aus Landverkauf wird den Jahresgewinn positiv beeinflussen.

Der sich zurzeit weltweit ausbreitende Coronavirus dürfte die globale Wirtschaftsentwicklung 2020 negativ beeinflussen. Die Auswirkungen auf die Vetropack-Gruppe lassen sich bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschätzen.

Herzlichen Dank

Der Verwaltungsrat dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die gute Zusammenarbeit und den grossen Einsatz im Geschäftsjahr 2019. Unseren Kunden, Lieferanten und Geschäftspartnern sowie Aktionären danken wir für das Vertrauen und die Unterstützung.

Bülach, 10. März 2020

Claude R. Cornaz

Präsident des Verwaltungsrats

Johann Reiter

CEO

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