Performance Review

Kunden und
Lieferanten

Aktives Stakeholder-Engagement

Eine offene Kommunikation und proaktive Zusammenarbeit helfen Vetropack, die Bedürfnisse von Kunden und anderen Stakeholdern zu antizipieren, Geschäftsmöglichkeiten zu nutzen und sich so Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Zu den zentralen Anspruchsgruppen, welche die Geschäftstätigkeit von Vetropack beeinflussen oder davon betroffen sind, zählen Investoren, Kunden, Lieferanten, Mitarbeitende und deren Vertreter sowie die Gesellschaft im Allgemeinen, einschliesslich Aufsichtsbehörden, Gesetzgeber, Wirtschaftsverbände und Nichtregierungsorganisationen (NGOs).

Im Berichtsjahr war die Kommunikation mit allen Stakeholdergruppen aufgrund der COVID-Krise besonders wichtig, auch wenn die Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie die Möglichkeiten stark einschränkten. Erschwert wurde die Planung der Stakeholderkommunikation durch die latente Unsicherheit bezüglich der Entwicklung der staatlichen Massnahmen. Analog zum Vorjahr war der direkte Austausch mit Kunden und Lieferanten im Rahmen von grossen Messen kaum möglich. Viele Veranstaltungen fielen aus oder Vetropack entschied, aus Sicherheitsgründen nicht teilzunehmen. Dies konnte Vetropack durch regelmässigen virtuellen Kontakt mit Kunden und Lieferanten ausgleichen. Auch mit den Investoren wurde im Berichtsjahr auf diese Weise ein sehr intensiver Kontakt gepflegt. Aufgrund der ab der zweiten Jahreshälfte gelockerten Massnahmen nutzte Vetropack aber auch die Chance, ihre Investoren im Rahmen eines physischen Meetings persönlich zu treffen.

Generell stellt die Tatsache, dass sich im Zuge der Pandemie virtuelle Meetings als Kompromiss zwischen E-Mails, Telefonaten und persönlichen Treffen etablieren konnten, aus der Sicht der global agierenden Vetropack-Gruppe jedoch einen Gewinn dar.

Weitere Informationen zum Stakeholder-Engagement finden Sie in den folgenden Berichtskapiteln:

  • Austausch mit Mitarbeitenden: Performance Review Mitarbeitenden-Engagement
  • Zusammenarbeit mit Lieferanten: Mehr-Lieferanten-Strategie und Performance Review Prozessinnovation mit Lieferanten
  • Kundenbeziehungen: Performance Review Kundenspezifische Produkte
  • Austausch mit weiteren Interessengruppen: Nachhaltigkeitsbericht - Aktives Stakeholder-Engagement

Mehr-Lieferanten-Strategie

Vetropack verfolgt eine Mehr-Lieferanten-Strategie, um einen reibungslosen Produktionsprozess zu gewährleisten. Die Strategie sichert die Versorgung mit Rohstoffen und Anlagen und minimiert Risiken in der Lieferkette, wie beispielsweise unverhältnismässige Abhängigkeiten. Ziel ist es, Versorgungs- und Vorkostenrisiken zu minimieren und Alternativen aufzubauen, um so die Verhandlungsposition von Vetropack zu stärken. Der Nutzen dieses Ansatzes zeigte sich auch im zweiten Pandemiejahr. Während 2020 von Einschränkungen in der Arbeitsfreiheit und grossen Herausforderungen in der Logistik geprägt war, sah sich Vetropack im Berichtsjahr mit einer hohen Nachfrage auf der einen Seite sowie steigenden Kosten und knappen Gütern auf der anderen Seite konfrontiert. Dank des proaktiven und sich auf mehrere Partner stützenden Lieferantenmanagements besitzt Vetropack jedoch auch in anspruchsvollen Beschaffungssituationen ausreichend Flexibilität und Handlungsspielraum.

Vetropack nutzte das Berichtsjahr und seine neuen Herausforderungen auch, um an ihren Lieferantenbeziehungen zu arbeiten – mit einem besonderen Fokus auf die Verbindlichkeiten. Damit reagierte das Unternehmen auf den Trend zur Konsolidierung und Konzentration in der Lieferkette, insbesondere bei den Anbietern von Anlagen, und auf die sich erholende Nachfrage nach Produktionsausrüstungen in der Glasverpackungsindustrie verstärkt im vierten Quartal des Berichtsjahres. Lieferanten müssen den Vorgaben des Lieferantenkodexes entsprechen. In speziellen Fällen mit hohem Risiko wird im Lieferantenkodex eine spezifische Klausel zu Anforderungen hinsichtlich Umweltschutz und Einhaltung der Menschenrechte vermerkt. Alle Lieferanten haben den Verhaltenskodex für Lieferanten unterzeichnet oder verfügen nachweislich über einen mindestens gleichwertigen eigenen Verhaltenskodex. Bei relevanten Gütern oder Dienstleistungen sind zudem Klauseln zu Umweltschutz, Arbeitsbedingungen und Einhaltung Menschenrechte explizit im Vertrag verankert. Vetropack untersucht ihre Lieferkette auch hinsichtlich Risiken im Bereich Konfliktmineralien, um diese Risiken zu minimieren. Für ausgesuchte Lieferanten werden Vorgaben für eine Einhaltung der Vorgaben zum Umgang mit Konfliktmineralien umgesetzt.

Mittel- und langfristig baut die Vetropack-Gruppe auf die noch engere und verbindlichere Zusammenarbeit mit Lieferanten, die möglichst umweltschonende Erzeugnisse liefern. Mit dieser Stossrichtung verfolgt Vetropack das Ziel, den Einsatz von Primärrohstoffen und fossilen Energieträgern zu verringern. Zudem sollen weniger synthetische Rohstoffe verbraucht werden.Die für das Berichtsjahr geplanten Procurement-Workshops zum Thema «Nachhaltigkeit in der Beschaffung» konnten aufgrund der eingeschränkten Reisemöglichkeiten aufgrund der Corona-Pandemie im Berichtsjahr nicht durchgeführt werden. Sie finden voraussichtlich 2022 statt.

Zukünftig wird das Supply Chain Management der Vetropack-Gruppe zudem von der Ausstattung mit spezialisierten Ressourcen profitieren. Mit der Schaffung der Position eines gruppenweit agierenden Chief Supply Chain Officers bekommt dieser Fachbereich eine strategisch höhere Bedeutung. Ziel ist es, mit dieser zentralen Position Entscheide im Sinne der gesamten Unternehmensgruppe zu fördern und die Entscheidungsgeschwindigkeit zu erhöhen. Zudem schafft der «Lead Buyer»-Ansatz Fachwissen und fachliche Tiefe, die auf Werksebene nicht erreicht werden können.

Gesundheit und Sicherheit von Kunden und Konsumenten

Die professionelle Verarbeitung des qualitativ hochwertigen Packstoffs Glas schützt nicht nur die verpackten Getränke und Lebensmittel, sondern auch die Gesundheit der Konsumenten. Qualität und Sicherheit sind essenzielle Faktoren, die bei jeder Produktentwicklung nach klar definierten Kriterien berücksichtigt werden. Das Unternehmen kontrolliert jeden einzelnen Glasbehälter.

Auch 2021 hat Vetropack in die Weiterentwicklung der Qualität ihrer Produkte investiert. Die Arbeitsgruppe Qualitätssicherung trieb die Harmonisierung der Qualitätssicherungsprozesse weiter voran. Ihr Schwerpunkt lag auf einer verbesserten Leistungsfähigkeit der Inspektionstechnik. Als Basis für zukünftige Investitionsentscheide wurde die Leistungsfähigkeit der Prüfgeräte aller Produktionslinien bewertet. Als Folge davon wurde im Werk in Kroatien im Zuge der Installation einer komplett neuen Linie die Prüftechnik auf den neuesten Stand gebracht. In Italien hat man sich für den Ersatz einiger Prüfgeräte entschieden. Weiter arbeitet man an der Vision, die Rückverfolgbarkeit durch die Nutzung von QR-Codes auf ein neues Level zu bringen.

Vetropack hielt die Sicherstellung höchster Qualitätsstandards im Rahmen der neuen Strategie 2030 unter dem Titel «Leader in Quality» als wichtiges Ziel fest. Bestehende Qualitätskennzahlen, wie die Reklamationen pro verkaufte Glasbehälter oder die intern festgestellten kritischen Fehler, werden genutzt, um den Fortschritt zu messen. Diese zentralen Qualitätskennzahlen werden aus Wettbewerbsgründen nicht veröffentlicht.

Performance Review: Kontinuierliche Qualitätsverbesserung entlang der Wertschöpfungskette