Produktion und
Produkte

Kontinuierliche Qualitätsverbesserung entlang der Wertschöpfungskette

Für Vetropack steht die Qualität der Produkte an oberster Stelle. Das Verständnis für Qualität geht jedoch darüber hinaus und umfasst die Optimierung aller Prozesse entlang der Wertschöpfungskette. Dies ist einerseits nötig, um den steigenden Kundenanforderungen gerecht zu werden, andererseits können dadurch Effizienzgewinne erzielt werden. Darüber hinaus wirken sich Verbesserungen in der Qualität auch positiv in den Bereichen Arbeitssicherheit und Umweltbelastung aus. Diese Ambition wird mit der Strategie 2030 unter dem Titel «Leader in Quality» als strategische Stossrichtung verfolgt.

Ein Bestandteil des Qualitätsverständnisses von Vetropack ist das «Lean Management», das Verschwendung jeglicher Art mittels kontinuierlicher Verbesserung vermeiden soll. Der Rollout des 2020 gestarteten Projekts «Vetropack Production System» (VPPS) wurde im Berichtsjahr weiter vorangetrieben. Aufgrund der Einschränkungen durch die COVID-Krise wurde der Fokus auf das Schaffen grundlegender Strukturen gelegt. In verschiedenen Werken wurden bereits «Lean Engineers» eingestellt. In den kommenden Jahren soll VPPS an allen Standorten schrittweise eingeführt werden. Gleichzeitig soll der Erfahrungsaustausch auf Gruppenebene weiter vorangetrieben werden. Im neu organisierten Bereich Technologie und Produktion werden die Aktivitäten zur kontinuierlichen Verbesserung (z.B. Lean, Six Sigma) auf Gruppenstufe koordiniert. Hierzu wurde im Bereich Performance eine Stelle geschaffen, die eine einheitliche Herangehensweise an Performance-Projekte in der Gruppe sicherstellt. Ein gestärkter Wissensaustausch über die Grenzen der Organisationseinheiten hinaus wird dadurch in Zukunft gewährleistet.

Einige Massnahmen zur Steigerung der Qualität bedingen auch der Unterstützung durch Partner in der Wertschöpfungskette. Beispielsweise die im Berichtsjahr etablierten Standards für Mehrweg-Transporthilfen (Paletten und Zwischenlagen).

Der im Bereich Technologie und Produktion angesiedelte Bereich Performance wird in enger Zusammenarbeit mit der Fachgruppe Quality Assurance – bestehend aus den Qualitätssicherheitsfachleuten aller Werke – die Standardisierung und Vereinheitlichung der Produktions- und Produktionsunterstützungsprozesse vorantreiben. Ziel ist es, in allen wichtigen Produktionsprozessen gruppenweite Prozess- und Qualitätsstandards einzuführen, die eine hohe Produktionsperformance mit höchster Qualität vereinen. Zudem bilden diese Standards die Grundlage für die schnelle Integration neuer Produktionsstandorte in die Vetropack-Gruppe.

Als wichtigste Kennzahlen bei der Qualitätsverbesserung misst Vetropack die Reklamationen pro verkaufte Glasbehälter sowie die intern detektierten kritischen Fehler.

Digitalisierung und Automatisierung

Bei Vetropack stehen die Digitalisierungs- und Automatisierungsinitiativen ganz im Zeichen der nachhaltigen Geschäftsentwicklung. Das Unternehmen nutzt das Angebot neuer Technologien, um seine Prozesse weiterzuentwickeln und strebt durch Automatisierungslösungen Effizienzgewinne an. Im Rahmen des Strategieprozesses wurde das Thema Digitalisierung und Automatisierung als eine von fünf strategischen Stossrichtungen definiert, die in der nächsten Dekade die Entwicklung des Unternehmens prägen werden.

Digitalisierung findet bei Vetropack in allen Unternehmensbereichen statt, sei es in der Vereinfachung von Administrationsprozessen oder in der Produktion. Deshalb entwickelte Vetropack bereits 2019 eine Digitalisierungs-Roadmap und setzte erste Massnahmen um. Basierend auf dem 2020 eingeführten SAP-System «SAP4Hana» wurde beispielsweise der Digitalisierungsgrad der Einkaufsprozesse weiter erhöht. So erfolgt die Rechnungsstellung («Vendor Invoice Management VIM») heute papierlos.

Nachdem 2020 das Produktionsplanungstool auf das neue SAP-System migriert worden war, folgte im Berichtsjahr in einem zweiten Schritt die Zusammenführung der Produktionsplanung zu einem einzigen gruppenweiten Prozess. So sollen inskünftig Produktionskapazitäten noch effizienter und flexibler genutzt werden können.

Schwerpunkte der Strategie 2030, bei denen Digitalisierung und Automatisierung eine wichtige Rolle spielen, sind unter anderem «Drive Innovation and Digitalisation», «Leader in Quality» und «Operational Excellence». Digitalisierung ist eine Voraussetzung für die Optimierung diverser Prozesse im Vertrieb, während Automatisierung hauptsächlich im Produktionsprozess zur Anwendung kommt. Vetropack hat daher die Kundenbeschwerderate, den Kundenzufriedenheitswert, Produktionsverluste, die intern entdeckten kritischen Fehler sowie die Betriebsunfallrate als relevante Messgrössen festgelegt.

Kundenspezifische Produkte

Vetropack setzt Ideen in Produkte um und garantiert dabei einen hohen Service- und Qualitätsstandard. Damit ist die Gruppe gut gerüstet, um hochwertige, innovative und auf die Kundenbedürfnisse zugeschnittene Glasverpackungen zu liefern. Kurze Kommunikationswege zwischen den Produktionsteams und den Kunden sowie eine hohe Flexibilität in den Produktionsbetrieben erlauben es Vetropack, zeitnah auf Kundenwünsche zu reagieren.

Um ihre Zusammenarbeit mit den Kunden weiter zu professionalisieren und so die Kundenzufriedenheit zu erhöhen, hat sich Vetropack 2021 personell verstärkt. So wurde ein Customer Excellence and Strategic Account Manager rekrutiert, der in Zusammenarbeit mit einem Kernteam aus Verkaufsexperten ein strategisches Programm für Grosskunden entwickeln soll. Weiter wurde das Team in Italien mit einer zusätzlichen Marketingfunktion zur Unterstützung der Marketingaktivitäten der Gruppe und auf lokaler Ebene verstärkt. Und um der Qualitätssicherheit zusätzliche thematische Impulse verleihen zu können, wurde die Position des Group Quality Assurance Managers neu besetzt.

Im Berichtsjahr hat Vetropack ihr Workflow-Tool weiter optimiert, um die gesamten Lieferkette noch stärker auf Innovationen auszurichten.

Für viele Kunden von Vetropack waren die Folgen der COVID-bedingten Einschränkungen einschneidend. Entsprechend lag für Vetropack auch im Berichtsjahr ein Fokus auf neuen Produkten und Verpackungsvarianten, welche die Kunden unter den veränderten Gegebenheiten bestmöglich unterstützen.

Ein wichtiges Entwicklungsthema ist für Vetropack ihre Technologie zur Herstellung von thermisch gehärteten Mehrweg-Glasflaschen («VIP Glass»). Weitere Felder mit besonderen Wachstumschancen sind einerseits Glasverpackungen für Esswaren und alkoholfreie Getränke sowie andererseits Produkte, welche den verstärkten Nachhaltigkeitstrend aufnehmen. Dabei geht es nicht nur um nachhaltigere Verpackungen, sondern auch um verlässliche Aussagen, um das Informationsbedürfnis verschiedener Anspruchsgruppen zu befriedigen. Hier kann Vetropack ihre Kunden mit fundierten Daten zur Umweltbilanz ihrer Produkte unterstützen.

Im Rahmen der Strategie 2030 definierte Vetropack die Innovationsrate und die Kundenzufriedenheit als Schlüsselindikatoren zur Messung des Fortschritts. Die Innovationsrate wird berechnet, indem die Anzahl neuer Glasbehälter (basierend auf Form, Prozesstechnologie, Grösse, Farbe) durch die Gesamtzahl der verkauften Einheiten geteilt wird. Ziel ist es, die Innovationsrate mit der Zeit zu erhöhen. Analog 2020 verblieb die Innovationsrate aufgrund der COVID-Krise und einiger verzögerter Produkteinführungen auch 2021 auf dem Niveau von 2019 (auf 5,7 Prozent). Dank der Etablierung des Innovationszentrums dürfte dieser Wert in den nächsten Jahren weiter steigen.