Wirtschaftliche Leistung

Im Mai 2023 konnte das durch den Krieg Anfang 2022 stark beschädigte Werk im ukrainischen Gostomel wieder in Betrieb genommen werden. Die Instandstellungsmassnahmen konnte der Standort aus eigener Kraft finanzieren, da die durch den Angriff zerstörten Lagerbestände zu einem guten Preis als Scherben an andere ukrainische Glashersteller verkauft werden konnten.

Rund CHF 400 Mio. hat Vetropack in die neue Produktionsstätte im italienischen Boffalora investiert. Dort kann bis zu 70 Prozent mehr Glas produziert werden als im bisherigen Werk. Damit können unsere Kunden in Italien nun wesentlich einfacher, ressourcenschonender und kostengünstiger bedient werden. Die Standorte, die bisher nach Italien geliefert haben, verfügen nun über zusätzliche Kapazitäten für ihre lokalen Märkte.

Vetropack investierte 2023 in modernste Technologien. So wurde die erste elektrische Glasblasmaschine mit Servoantrieb in unserem Werk in Kyjov installiert. Die NIS-Maschine ist einerseits die flexibelste Hochleistungsmaschine auf dem Markt, andererseits nutzen die Servomotoren den Strom direkt ohne zwischengeschalteten Kompressor; dies reduziert den Energieverbrauch deutlich. 

Dank unserer Innovationsstrategie war es uns im Werk im tschechischen Kyjov möglich, eine neue Farbglasschmelzwanne und eine neue NIS-Maschine in Betrieb zu nehmen. Die neue Schmelzwanne wurde speziell für die Farbglasproduktion entwickelt und verfügt über eine höhere Tageskapazität als ihre Vorgängerin, was zu einer deutlichen Effizienzsteigerung führt.

Im Januar 2023 ist Kroatien dem Schengenraum und der Europäischen Währungsunion (EWU) beigetreten. Seither können die Landesgrenzen frei und ohne Personenkontrollen überquert werden. Die freie Grenzüberquerung erleichtert die Abläufe bei Vetropack Straža. Auch Währungsrisiken unseren kroatischen Standort betreffend sind nun gemindert. Im Werk selbst bedingte der EWU-Beitritt umfassende Vorbereitungen wie beispielsweise die Umstellung der Software zur Unternehmensressourcenplanung (Enterprise Resource Planning ERP) und der Geschäftsprozesse auf die neue Währung.

Um dem zunehmenden Wettbewerb, den Kundenanforderungen und den Auswirkungen der Inflation auf die wirtschaftliche Leistung zu begegnen, führte Vetropack das sogenannte Performance Improvement Program PIP ein. Das PIP verfolgt einen strukturierten Ansatz, um Kostensenkungen zu erzielen, die Gesamtleistung zu steigern und «best practices» in der Produktion zu implementieren. Der Fokus liegt dabei auf Peripherieprozessen.

Wir streben effiziente Prozesse in der gesamten Vetropack-Gruppe an. Deshalb umfassen unsere Optimierungsprogramme auch die Administration. Im Berichtsjahr haben drei Bereiche, HR, Beschaffung und Finanzen, ihre Prozesse analysiert und einen Umsetzungsplan mit Schätzungen zu Umsetzungskosten und Kostenersparnissen erarbeitet. 2024 werden die Prozesse in der IT und im Verkauf dem gleichen Prozedere unterzogen.