Fokus Energie

Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen

Künftig werden in allen Werken der Vetropack-Gruppe sämtliche Energieströme sauber erfasst, harmonisiert und verglichen. Möglich macht dies das Tool Energy Manager Pro, das Siemens eigens für Vetropack weiterentwickelt hat.

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Die Glasherstellung ist energieintensiv: In der Schmelzwanne herrschen Temperaturen von rund 1600 °C. Kurt Hagenberger, Leadbuyer Energie von Vetropack, sagt: «Der Energieverbrauch ist für uns ein wesentlicher Kostenfaktor. Natürlich wollen wir ihn reduzieren – dabei setzen wir auf ein Energiemanagement-System.» Ulrich Ruberg, Head of Corporate Procurement, ergänzt: «Reine Energiemanagement-Software gibt es schon länger. Aber wir verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz. Wir wollen Marktdaten miteinander verknüpfen, unsere Beschaffungsstrategie umsetzen und die Kosten in Echtzeit kennen – und wir benötigen eine vollautomatische Rechnungsprüfung.» Erst eine neue Software, die Siemens für Vetropack weiterentwickelt hat und die im Moment einmalig ist, ermöglicht, all diese Ziele zu erreichen: der Energy Manager Pro.

Zähler füttern die Datenbank

Im Prinzip handelt es sich dabei um eine riesige Datenbank. Zähler messen den Verbrauch, die Resultate werden umfassend analysiert. Kurt Hagenberger: «In der Produktion verwenden wir Strom-, Gas-, Druckluft- oder Wasserzähler. Diese Messungen setzen wir unter anderem mit Produktionsmengen in Verbindung; so lässt sich ein Benchmark über den effektiven Energieverbrauch und die Kosten errechnen.» Ulrich Ruberg ist überzeugt: «In einer immer komplexer werdenden Welt müssen die Fachabteilungen näher zusammenrücken, um Optimierungspotenziale auszuschöpfen. Durch die zunehmende regenerative Stromerzeugung schwanken zum Beispiel die Preise für Strom im Tagesverlauf. Erst mit einem solchen Tool können wir darauf reagieren und zusammen mit allen Fachabteilungen für Optimierungen sorgen. Erstmals haben wir alle Daten in einem Tool konzentriert.»

Alle Werke bis 2023 angeschlossen

Vor anderthalb Jahren wurde das Tool erstmals implementiert – im kroatischen Werk Straža. «Wir befinden uns derzeit in der Optimierungsphase, und das Tool läuft stabil», sagt Kurt Hagenberger. Im Anschluss wurde das Tool bei Vetropack Austria eingeführt, dieses Jahr wird der Energy Manager Pro auch in den Werken in der Tschechischen Republik und in der Slowakei eingesetzt. Bis 2023 werden sämtliche Werke damit ausgerüstet sein.

Bereits jetzt lässt sich ein erstes Fazit ziehen. Kurt Hagenberger: «Das Tool verbessert unsere Energieeffizienz und unterstützt aktiv unseren Energieeinkauf. Wegen der Volatilität der Märkte ist es zentral für uns, eine gute Online-Anbindung zu Marktdaten zu haben.» Ulrich Ruberg: «Optimierungspotenzial gibt es überall, wo Energie verbraucht wird. Im Fokus steht die genaue Verbrauchsanalyse der Schmelzwanne sowie der nachgelagerten Verbraucher. Daraus abgeleitet werden Massnahmen zur Kostenoptimierung simuliert.» Mit dem Tool könne man nicht nur den Verbrauch der Schmelzwanne messen, sondern auch Massnahmen zur Kostensenkung simulieren. «Einmal ergriffene Massnahmen zur Effizienzsteigerung lassen sich mit dem Tool sehr gut auf Wirksamkeit und Kosteneinsparung verfolgen. Es ist ein unverzichtbares Werkzeug zur Kostenoptimierung – und es unterstützt uns dabei, unserer Verpflichtung zum ressourcenschonenden Einsatz der Energie nachzukommen.»